Zum Thema Digitalorgel …

Vor einiger Zeit an einen Kollegen geschickt:

 

Sehr geehrter ….. …..,
danke für die Einladung zur Orgelweihe, und unbekannterweise alles Gute für das Orgelprojekt.
Sie können mir glauben – ich stehe dem Problemfeld Pfeife >< digital mit allen Kräften meines schon abnehmenden Verstandes gegenüber –
und ich mach mirs auch nicht leicht –
und ich besitze selber eine Digitalorgel –
aber Ihre Orgel wird nicht einfach „die größte Orgel der Diözese“ sein, wie Sie in der Einladung schreiben.


Wenn man schon weiterhin irgendwo die (jeweils) größte Orgel haben will, dann muß man Register (also jeweils 56 oder 32 Pfeifen) mit Registern vergleichen – nicht Register mit Schaltkreisen oder Chips.
Das Faszinosum der (jeweils) größten Orgel besteht ja genau darin, daß da so staunenswert viele Pfeifen sind.
Bei Ihrer Orgel ist das allerdings fundamental anders: ob Sie nun 30, 130 oder 330 Register-Wippen haben – der jeweilige Chip ist immer gleich groß.
Es ist nicht ganz reell, wenn Sie Register mit Register-Klapperln vergleichen.


Ich will Ihnen die Freude nicht nehmen, und ich hab grad vor …… Wochen in der Vorstandssitzung des Österreichischen Orgeforum (wieder einmal) dafür plädiert, daß man die Digitalorgel nicht bekämpft, sondern akzeptiert (nicht gutheißt, nicht fördert, sondern: akzeptiert).
Aber Sie werden nicht die größte Orgel der Diözese haben.
Es ist vielmehr so, daß Ihre Orgel gar nicht mitspielt in diesem ohnehin sinnlosen Wettbewerb „meine ist größer“.
Nichts für ungut bitte. 
Ich bemüh mich sehr um Objektivität – aber zumindest sollten die Kriterien beachtet werden.

 

Mit freundlichen Grüßen
Peter Planyavsky

 

 

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